Treo: EMV-Prüflabor mit neuem Equipment für Luftfahrtprüfungen

Schon seit langer Zeit ist Treo auf das Prüfen von Geräten und Komponenten im Bereich der Luftfahrt spezialisiert. Mit dem neuen, modernen Testequipment verbessern wir die EMV-Prüfungen nach der Airbus-Norm ABD 0100 weiter.

Im Bereich Luftfahrt haben wir seit vielen Jahren große Expertise. Die in Flugzeugen verwendeten Geräte und Komponenten sind diversen Gefahren ausgesetzt, wie zum Beispiel Blitzeinschläge (lightning strikes), Kurzschlüsse (short circuits) oder Übersprechen von hohen Schaltimpulsen auf Stromleitungen (inductive coupling). Die dadurch entstehenden Überspannungen (Voltage Spikes) können die Funktion von empfindlichen Bauteilen beeinträchtigen bis hin zur vollständigen Zerstörung.

Treo verbessert die EMV-Prüfungen nach ABD 0100

Um die Komponenten vor Voltage Spikes zu schützen, sind sie mit Avalanchedioden (Lawinendioden) und Varistoren bestückt. In unserem EMV-Labor prüfen wir, ob die Halbleiterbauteile den hohen Spannungsstößen standhalten. Vergleichbar sind diese Prüfungen mit Stoßspannungsprüfungen aus dem Industriebereich. Eine davon ist zum Beispiel IEC 61000-4-5 (Prüfnorm der International Electrotechnical Commission), nach der wir Industriegeräte prüfen.

Um bei den EMV-Prüfungen im Bereich Luftfahrt noch besser aufgestellt zu sein, haben wir unser Testequipment erweitert. Dank der modernen State-of-the-Art-Ausstattung können unsere Prüfingenieure nicht nur die Störfestigkeit von Geräten und Komponenten bei Voltage Spikes nach RTCA/DO-160 prüfen, sondern sie sind auch in der Lage, die Vorgaben der weiterreichenden Airbus-Norm ABD 0100 zu erfüllen. Dieser Standard definiert noch umfangreichere Prüfungen gegen spezielle Phänomene in Airbus Flugzeugen und übertrifft damit die allgemeinen Anforderungen der RTCA/DO-160. Mit der neuen Ausrüstung können wir alle geforderten Prüfungen nach ABD 0100 noch besser und präziser durchführen.

Im Prüflabor werden Blitzeinschläge bis 3200 Ampere simuliert

Um die unterschiedlichen Voltage Spikes erzeugen zu können, haben wir eine 270 Kilogramm schwere Coupling Clamp im Betrieb. Damit können wir zum Beispiel indirekte Blitzeinschläge (waveform 4) mit einer Spannung bis 1600 V und einer Stromstärke bis zu 3200 A simulieren. Außerdem haben wir das Prüflabor mit einem neuen, größeren Temperaturprüfschrank ausgestattet, um übliche und ggf. gefährliche Netzschwankungen unter den verschiedenen zu erwartenden Umgebungstemperaturen durchzuführen, wie es die ABD 0100 ebenfalls fordert. Im täglichen Flugbetrieb können die Temperaturen stark differieren. Der Einschaltstrom und das Startverhalten bei Umgebungstemperatur können sich massiv von einem Kaltstart bei tiefen Minusgraden unterscheiden, der Betrieb bei niedriger Spannung und hohen Temperaturen wie +55 Grad Celsius kann die Kühlsysteme der Geräte belasten. Unsere Experten überprüfen, ob die einwandfreien Funktionen auch bei extremen Temperaturen gewährleistet sind.

Mit dem neuen Equipment prüfen wir schneller und besser

Ein weiterer Vorteil: Dank der neuen Technik geht bei uns alles noch schneller und noch besser. Das Procedere ist dabei einfach und funktioniert quasi per Knopfdruck: Neben der RTCA/DO-160-Prüfung kann der Proband durch kurzes Umschalten auch nach der ABD 0100 getestet werden. Mit der neuen Ausstattung können wir die Hersteller in der Luftfahrtbranche von der Entwicklung bis zur Qualifikationsprüfung noch umfangreicher unterstützen.

Laborleiter EMV, Carsten Möller

Carsten Möller

Carsten Möller

Laborleiter EMV

Carsten Möller
B.Sc.